Sunday, November 27, 2016

Reuse, Recycle, Repurpose...

Daran hab ich in den Sommerferien und auf den Zufahrten in letzter Zeit gestrickt: Dreieckstuch aus zum dritten Mal verstricktem Garn. Das Resultat des zweiten Verstrickens hab ich nicht geblogged, das war ein misslungener oversized Pullover (vgl Fotos ganz unten - mit etwas Distanz wirkt das color blocking eigentlich ganz cool, aber ich hab den Pulli nicht einmal getragen, deshalb kein Bedauern, dass ich ihn aufgetrennt habe). Das usprüngliche Modell war dieser Pullunder. Der hingegen war vielgeliebt und vielgetragen, aber irgendwann war dann genug. Beim Garn handelt es sich um ein Wolle-Seidegemisch (rot und grün), das wunderbar flauschig wird beim Stricken. Dazu habe ich dunkelgraue Mohairwolle kombiniert, die ich für den zweiten Pullover dazugekauft hatte. Basis für das Tuch ist die Anleitung Stripe Study von Veera Välimäk mit verkürzten Reihen.
Beim Stricken hab ich gemerkt, dasss das Tuch asymmetrischer wird als ich gedacht hatte. Das finde ich zum Tragen nicht so praktisch, drum hab ich dann den Streifenverlauf (also die "Keile") ungefähr in der Hälfte umgestellt. Dadurch ist das Tuch jetzt fast symmetrisch und unkompliziert zu tragen. Dass es nicht ganz symmetrisch ist sieht man daran, dass der Verlauf des "Rückgrats", also der Masche, rechts und links von welcher aufgenommen wird, nicht ganz gerade verläuft. Das fällt aber beim Tragen nicht auf, ich hab das erst heute beim Fotografieren festgestellt.
Das Bild mit den alten Wäscheknöpfen ist übrigens ein Geschenk meiner Schwester, das grünblaue Holzbild ein Stück aus der Schulzeit von Peter.
Und hier noch zwei Bilder vom zweiten Pulli, damit der auch festgehalten ist für die Nachwelt:

Sunday, September 4, 2016

Amadisli

Toller Effekt mit einfachem Hebe-/Fallmaschenmuster (bubble stitch, z.B. hier erklärt, ich habe jeweils 4 Runden rot, 2 Runden grau gestrickt und die Punkte versetzt angeordnet).

Sunday, March 13, 2016

Hommage à Véronique

Ich hab lange gebraucht, bis ich mich entscheiden konnte, was ich aus dem zweiten Strickstück, das ich im Sommer 2014 in Haslach gestrickt hatte, machen will. Ich hatte damals zirka zwei Meter 40cm breite "Meterware" gestrickt, leider mit ein paar Fehlern drin (siehe Fotos unten). Natürlich wollte ich den Strickstoff so gut wie möglich ausnutzen, die fehlerhaften Partien aber möglichst umgehen. Schlussendlich habe ich mich für eine Jacke entschieden. Die Vorderteile und die vorderen Ärmel sind aus Strick, das Rückenteil, hintere Ärmel sowie Bündchen und Kragen sind aus einem passenden dunkelgrünen Lodenstoff. Für einen Ärmel musste ich einen Abschnitt nehmen, in dem zwei Fehler drin sind, aber ich dachte mir, dass dies nicht auffällt weil die Arme ja meist in Bewegung sind und sich zudem Falten bilden. Der Strickstoff wurde übrigens mit der gleichen Lochkarte gestrickt wie das Vorderteil vom meinem Retropulli, allerdings zweifarbig und mit der rechten Seite aussen. Ist das nicht cool, dass das dann so anders aussieht?Durch die Kombination mit dem Lodenstoff hat die Jacke eine ziemlich feste Struktur und auch die meisten Strickstoffkanten sind gut versteckt in den Bündchen. Der Verschluss bereitete mir auch noch einiges an Kopfzerbrechen. Ich konnte mich erst nicht entscheiden zwischen einem (leider nicht ganz perfekt passenden) grünen riri-Reissverschluss, den ich eigentlich für diese Jacke in Bern gekauft hatte und den mit grünem Stoff überzogenen Druckknöpfen (aus Frankfurt). Schlussendlich habe ich mich dann für die Druckknöpfe entschieden, weil die einfach besser passten. Zum Zuschneiden habe ich den Strick auf mehrfach gefalteten Baumwollstoff gesteckt, damit er sich nich einrollen kann und glatt liegt. Den Schnitt hab ich für jedes Teil einzeln mit Fadenschlag übertragen. Die Nahtzugaben habe ich grosszügig gehalten und sofort mit der Overlock gesichert. Die Seitennähte sind noch zusätzlich mit Schrägband eingefasst, die meisten andern Stricknahtzugaben sind durch die offenkantige Verarbeitung des Lodenstoffes 2-fach festgesteppt, so dass alles gut fixiert ist und der Strick hoffentlich nicht aufräufelt. Der Schnitt ist ursprünglich aus einer Burda, ich hab ihn jedoch stark verändert (Bündchen, Kragen, Passe und Vorderteil ganz ohne Abnäher).
Und weshalb der Titel? Veronika Perché, die Kursleiterin, trägt und umgibt sich ausschliesslich mit grünen Sachen. Auch eineinhalb Jahre nach dem Kurs in Haslach löst der Gedanke an die Woche Maschinenstricken mit ihr und der ganzen Gruppe immer wieder Glücksgefühle aus: das nenn ich eine nachhaltige "Therapie" und eine sinnvolle Tätigkeit :-)


Sunday, February 28, 2016

Jeanskleid: HP Weekender Chameleon Dress

Als der Hot Patterns Weekender Chameleon Dress Schnitt neu erschienen ist hat das bei mir sofort ein "will haben" ausgelöst und ich habe monatelang gehofft, dass er auch als pdf erhältlich wird, weil die Versandkosten aus den USA teuerer gewesen wären als der Schnitt selber (ich hab sogar eine Mail geschrieben und auch eine Antwort bekommen: we might, maybe, later...), aber bisher leider Fehlanzeige. So hat Peter ihn mir dann letzten Sommer anlässlich eines Konferenzbesuchs aus den USA mitgebracht und ich konnte grad auch noch von diversen 4th of July Discounts profitieren. Den Stoff hatte ich vor Jahren noch in Bern gekauft, ein leichter Jeansstoff mit Strechanteil. Der Schnitt erforderte leider einige Anpassungen, resp. eigentlich hätte ich das Oberteil nochmals neu geschnitten, hätte ich genug Stoff gehabt.  
Die Brustabnäher passten überhaupt nicht, da war viel zu viel Stoff und sie endeten in eine unpassende Richtung. Gerettet habe ich das Oberteil dann indem ich die Brustabnäher fast bis in den Halsausschnitt gezogen habe und ein "Design Feature" daraus gemacht habe indem ich sie grad auch noch abgesteppt habe. So sieht es jetzt einigermassen geplant aus und ist tragbar. Der Ausschnitt war mir an den Schultern und hinten schlussendlich zu weit fürs berufliche Umfeld, deshalb habe ich nach dem ersten Tragen einen Einsatz untergenhäht.
Ich bin ganz stolz auf die Lösung hinten, so musste ich den Reissverschluss nicht nochmals anfassen und das kleine Loch sieht ganz neckisch aus. Es gab auch schon Komplimente dafür. Den Rock inkl. der Taschen finde ich ziemlich super und auch die Schnittführung an der Taille ist sehr schön (vorne etwas höher, ohne Umstandskleid-mässig zu wirken). Hinten hab ich in der Taille wegen Hohlkreuz noch etwas Weite rausgenommen  und einen kleinen Abnäher eingefügt. Damit der Saum nicht zu steif wird hab ich einfach einen Rollsaum mit der Overlock genäht. Mein persönliches Fazit mit Hot Patterns einmal mehr: tolle Designs, aber leider passen mir die Schnitte nicht so wirklich (ausser der Riviera Côte´Azur Schnitt, der brauchte kaum Anpassungen). Wenn aber die Aussicht besteht, dass der Schnitt mehrmals genäht wird und das Design wirklich einzigartig ist, dann ist der Aufwand fürs Anpassen durchaus zu rechtfertigen und ich muss einfach dran denken, im Zweifelsfall ein Probemodell zu nähen.

Sunday, February 21, 2016

Strickmaschinenstricken im Textilen Zentrum Haslach

Spät aber doch und weil ich grad am Strickstoff verarbeiten bin ein kurzer Rückblick in den Sommer 2014, in dem ich einen Strickmaschinenkurs bei Veronika Perché am Textilen Zentrum Haslach gemacht habe. Den blauen Strickstoff habe ich ja bereits verarbeitet, der grüne ist grad in Arbeit. Die Woche war unglaublich inspririerend, weil mehrere Kurse parallel liefen, viele textilbegeisterte Leute da waren und man sich im Dorf immer wieder getroffen hat. Und natürlich ist auch das Texilzentrum mit Museum und Austellung einfach toll. Die Bilder stammen aus unserem Kurszimmer und von der Abschlussveranstaltung.
 
 
 

Friday, January 8, 2016

Origami Jacke von Schnittquelle

Petrolblaue Walklodenjacke nach dem Schnitt Origami Jacke von Schnittquelle. Ich hatte lange nach einem Schnitt für den Stoff gesucht und dann Mitte Dezember spontan diesen Schnitt bestellt, in Gr. 42, wie auch schon für mein grünes Kleid. Das ist der grosse Nachteil an den Schnittquelle-Schnitten: man bekommt nur eine Grösse und sie sind relativ teuer. Dagegen muss aber klar gehalten werden, dass die Schnitte oft sehr ungewöhnlich und technisch gut gemacht sind, weshalb ich auch bereit bin, ab und zu den Preis zu bezahlen, wenn mir ein Modell besonders gut gefällt. Zur Sicherheit habe ich ein Probemodell aus einem alten Bettbezug genäht und da auch ziemlich viele Anpassungen gemacht. Ich hätte locker mit Gr. 40, wenn nicht sogar mit Gr. 38 starten können. Nach den zwei Probedurchgängen hatte ich ja erwartet, dass ich die Jacke in zwei Stunden genäht haben werde, weil ich die Nähte nicht versäubert habe und auch keine Säume genäht werden mussten. Aber auch wenn der Lodenstoff nicht sehr dehnbar ist, musste ich dann nochmals alles ziemlich viel enger nähen, so dass ich gefühlt jede Naht mindestens 2 mal genäht habe und sich das Ganze über mehrere Tage gezogen hat...(aber wie wir seit "Geschickt eingefädelt" wissen, muss man beim Nähen auch Trennen können:-)) Um die interessante Schnittführung zu betonen, stehen die Nahtzugaben wie beim grünen Kleid nach aussen (auf ca 3mm zurückgeschnitten). Verschluss ist im Schnitt keiner vorgesehen, ich hab mich aber für grosse Druckknöpfe entschieden, weil eine Jacke ohne Verschluss, das geht gar nicht bei mir. Mit etwas Distanz finde ich die Jacke nun ganz gelungen und sie wird bestimmt regelmässig eingesetzt werden. Die Fotos sind leider nicht besonders toll, weils einfach immer zu trüb war, sogar auf dem Balkon...