Sunday, March 13, 2016

Hommage à Véronique

Ich hab lange gebraucht, bis ich mich entscheiden konnte, was ich aus dem zweiten Strickstück, das ich im Sommer 2014 in Haslach gestrickt hatte, machen will. Ich hatte damals zirka zwei Meter 40cm breite "Meterware" gestrickt, leider mit ein paar Fehlern drin (siehe Fotos unten). Natürlich wollte ich den Strickstoff so gut wie möglich ausnutzen, die fehlerhaften Partien aber möglichst umgehen. Schlussendlich habe ich mich für eine Jacke entschieden. Die Vorderteile und die vorderen Ärmel sind aus Strick, das Rückenteil, hintere Ärmel sowie Bündchen und Kragen sind aus einem passenden dunkelgrünen Lodenstoff. Für einen Ärmel musste ich einen Abschnitt nehmen, in dem zwei Fehler drin sind, aber ich dachte mir, dass dies nicht auffällt weil die Arme ja meist in Bewegung sind und sich zudem Falten bilden. Der Strickstoff wurde übrigens mit der gleichen Lochkarte gestrickt wie das Vorderteil vom meinem Retropulli, allerdings zweifarbig und mit der rechten Seite aussen. Ist das nicht cool, dass das dann so anders aussieht?Durch die Kombination mit dem Lodenstoff hat die Jacke eine ziemlich feste Struktur und auch die meisten Strickstoffkanten sind gut versteckt in den Bündchen. Der Verschluss bereitete mir auch noch einiges an Kopfzerbrechen. Ich konnte mich erst nicht entscheiden zwischen einem (leider nicht ganz perfekt passenden) grünen riri-Reissverschluss, den ich eigentlich für diese Jacke in Bern gekauft hatte und den mit grünem Stoff überzogenen Druckknöpfen (aus Frankfurt). Schlussendlich habe ich mich dann für die Druckknöpfe entschieden, weil die einfach besser passten. Zum Zuschneiden habe ich den Strick auf mehrfach gefalteten Baumwollstoff gesteckt, damit er sich nich einrollen kann und glatt liegt. Den Schnitt hab ich für jedes Teil einzeln mit Fadenschlag übertragen. Die Nahtzugaben habe ich grosszügig gehalten und sofort mit der Overlock gesichert. Die Seitennähte sind noch zusätzlich mit Schrägband eingefasst, die meisten andern Stricknahtzugaben sind durch die offenkantige Verarbeitung des Lodenstoffes 2-fach festgesteppt, so dass alles gut fixiert ist und der Strick hoffentlich nicht aufräufelt. Der Schnitt ist ursprünglich aus einer Burda, ich hab ihn jedoch stark verändert (Bündchen, Kragen, Passe und Vorderteil ganz ohne Abnäher).
Und weshalb der Titel? Veronika Perché, die Kursleiterin, trägt und umgibt sich ausschliesslich mit grünen Sachen. Auch eineinhalb Jahre nach dem Kurs in Haslach löst der Gedanke an die Woche Maschinenstricken mit ihr und der ganzen Gruppe immer wieder Glücksgefühle aus: das nenn ich eine nachhaltige "Therapie" und eine sinnvolle Tätigkeit :-)